Verhalten der Weissschwanzgnus

Über das Verhalten des Weissschwanzgnus in seiner natürlichen Umgebung ist nur sehr wenig bekannt, da es in diesem Umfeld nie wissenschaftlich erfasst werden konnte. Die Tiere waren schon früh einer intensiven Bejagung durch niederländische Siedler ausgesetzt, die sie an den Rand der Ausrottung brachten, bevor sie studiert werden konnten. Wie es scheint, sind die Weissschwanzgnus aber deutlich aggressiver und angriffslustiger als Streifengnus. Es gibt Berichte, wonach auf den Farmen, wo diese Gnus gezüchtet werden, schon Mitarbeiter durch Attacken zu Tode gekommen sind.

Obwohl die Tiere nie genau studiert werden konnten, lässt sich aus den wenigen vorhandenen Informationen und der Beobachtung der verbliebenen Populationen schliessen, dass das Weissschwanzgnu in seinem Verhalten dem Streifengnu sehr ähnelt. Es bilden sich 3 verschiedene Gruppen. Die Mutter-Kalb-Gruppen mit 10-30 Individuen, Junggesellenherden und erwachsene territoriale Bullen. Im Gegensatz zu den Streifengnus gibt es bei den Kühen innerhalb einer Mutter-Kalb-Gruppe eine klare Hierarchie. Es wird angenommen, dass in Zeiten grösserer Verbreitung auch grosse Migrationsbewegungen zwischen den Sommer- und Winterquartieren stattgefunden haben. Das wäre heutzutage aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung des früheren Streifgebietes nicht mehr möglich.

Feinde

Der Hauptfeind des Weissschwanzgnus ist heute eindeutig der Mensch. Sei das in Form eines Jägers, der auf einer Jagdfarm seine Ferien verbringt, oder bei der Zucht. Fleisch von Gnus, das auch auf dem Weltmarkt erhältlich ist, stammt meistens von dieser Art und nicht von den weit häufiger vorkommenden Streifengnus.
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Letzte Änderung: 19.07.2008