Verhalten der Streifengnus

Das Gnu ist ein geselliges Herdentier. Die bekannten Bilder riesiger Gnuherden sind aber saisonal bedingt und ausserdem lokal beschränkt. Diese Wanderungen (Migrationen) gibt es nur im Serengeti-Mara-Ökosystem im Grenzbereich zwischen dem nördlichen Tansania und dem südlichen Kenia und in weit beschränkterem Ausmass auch in Botswana. Zu diesen Wanderungen schliessen sich mehrere Verbände zu Herden von mehreren Hundert bis Tausend Tieren zusammen, die sich hinterher wieder in kleinere Gruppen zerstreuen. Mehr Infos zur jährlichen Migration finden Sie auf der Gnu-Migrationsseite.

Im Normalfall bilden weibliche Tiere mit ihren Kälbern kleinere Herden von 10-25 Individuen. Sie haben dabei ein Streifgebiet von ca.2-3 Quadratkilometern inne. Jedes dieser Gebiete umschliesst dabei mehrere Territorien ausgewachsener Gnubullen, die als Einzelgänger leben. Diese Bullen bleiben auf ihrem Gebiet, auch wenn die Trupps aus Weibchen und Kälbern auf der Suche nach frischen Weidegründen in entferntere Gebiete ihres Territoriums ziehen. Die Bullen verteidigen ihr Gebiet auch energisch gegen Eindringlinge in Kämpfen, die auf den Knien ausgetragen werden und meist unblutig enden.

Kampf auf KnienJunge männliche Gnus werden im Alter von ca.2 Jahren aus den Mutter-Kalb Gruppen vertrieben und bilden sogenannte Junggesellentrupps, die meist am Rand der Streifgebiete der Muttertier/Kalb-Gruppen umherziehen. Im Alter von ca.4 Jahren verlassen die nun ausgewachsenen Bullen die Junggesellentrupps und versuchen ihr eigenes Territorium zu etablieren. In der Brunftzeit sammeln mehrere Bullen (ca.3 Stück) Gruppen von bis zu 150 Kühen und Kälbern um sich. Unter diesen Bullen gibt es keine eigentliche Hierarchie, aber gegen Rivalen von aussen verteidigen sie ihre Gruppe aggressiv. Selbst wenn sich der Eindringling schon zurückzieht, wird er noch attackiert.

Feinde

LöwenmahlzeitDer Löwe setzt sich am liebsten ein Gnu auf die Speisekarte, sie machen 50% der Nahrung dieser Grosskatze aus. Der Hauptfressfeind der Gnus ist aber die Hyäne, die sich nicht nur von Aas ernährt, sondern auch selbst Gnus reisst. Hyänen fressen mehr Kälber als alle anderen Jäger zusammen. Aber auch Leoparden, Geparde, afrikanische Wildhunde und die grossen Nilkrokodile gehören zu Gnus Feinden. Geparde und Leoparden sind vorwiegend für Kälber und Jährlinge eine Gefahr und wagen sich nur selten an erwachsene Gnus.
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Letzte Änderung: 19.07.2008